Trinkwasser direkt aus der Leitung ist in Österreich eine Selbstverständlichkeit. Wir verwenden es zum Trinken, Kochen und Waschen, ohne uns große Gedanken darüber zu machen. Ein Wasseranschluss ist in Gebäuden mit Aufenthaltsräumen Pflicht. Auch in der heimischen Landwirtschaft und Industrie stellt Wasser eine unersetzbare Ressource dar. Gewonnen wird es fast ausschließlich aus Grund- und Quellwasser, was im internationalen Vergleich Seltenheitswert hat. Viele Länder in Europa müssen etwa auf die Aufbereitung von Oberflächen- oder sogar Meerwasser zurückgreifen.

Österreich ist ein wasserreiches Land. Die heimischen Haushalte nutzen nicht einmal ein Prozent des verfügbaren Wassers. Egal ob öffentlich oder privat versorgt, jeder findet seinen Anschluss. Das Wasserleitungsnetz in unserem Land könnte fast zweimal den Äquator umrunden – 77 300 Kilometer versorgen Österreich mit Trinkwasser.

Rund 90 Prozent der Bevölkerung bekommen ihr Wasser zentral von einem der 5 500 Wasserversorgungsunternehmen. Diese Unternehmen müssen sicherstellen, dass jederzeit Wasser in ausreichender Menge, mit ausreichendem Druck und in einwandfreier Qualität zur Verfügung steht. Sie gewinnen das Wasser etwa aus Quellen, speichern es und verteilen es an die Konsumenten. Der Rest greift auf Wasser aus dem eigenen Hausbrunnen zurück. Prinzipiell hat man als Grundbesitzer das Recht, das Grundwasser zu nutzen. Damit ist natürlich einiger Aufwand verbunden, besonders wichtig ist die laufende Überprüfung der Wasserqualität.

 

Verschiedene Wege der Wasserversorgung für verschiedene Bedürfnisse

Beim Hausbau beschäftigt man sich früher oder später mit der Wasserversorgung. Je nachdem, wo man lebt, bestehen einige Möglichkeiten. Informationen gibt es auf der Bezirkshauptmannschaft oder beim Magistrat. Die Wasserversorgung ist Teil der jeweiligen Landesgesetzgebung. Somit gibt es gewisse Unterschiede innerhalb Österreichs. In Niederösterreich beispielsweise herrscht ein Anschlusszwang an die öffentliche Wasserversorgung, für Hausbrunnen müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.

Wer sein Grundstück ans Wassernetz anschließen möchte, setzt sich mit der Gemeinde in Verbindung. Befindet sich eine öffentliche Wasserleitung in der Nähe, kann der Anschluss beantragt werden. Die Regelungen sehen vor, dass gegen eine Gebühr die Gemeinde die Wasserversorgung bis zur Grundstücksgrenze herstellt. Um die Leitung bis zum Haus kümmert sich der Besitzer selbst. Vorteilhaft ist, dass sich in diesem Fall die Kosten klar kalkulieren lassen. In sehr dünn besiedelten Gebieten kommt die öffentliche Wasserversorgung zum Teil aber teuer – lange Anschlussleitungen oder Drucksteigerungsanlagen in höher gelegenen Gebieten lassen die Kosten steigen.

Die Alternative dazu ist ein Hausbrunnen. Oft befindet sich bereits ein Brunnen auf dem Grundstück, manche errichten auch selbst einen. In der Regel werden Brunnen dort gebaut, wo die öffentliche Wasserleitung zu weit weg ist. Die Bezirkshauptmannschaft oder das Magistrat geben Auskunft über die gesetzlichen Vorschriften rund um den Brunnenbau. In manchen Fällen ist nämlich eine wasserrechtliche Bewilligung notwendig, etwa wenn sich eine getrennte Wohnung im Haus befindet und somit ein Dritter mitversorgt wird. Rund um den Brunnen oder die Quelle kann übrigens ein Schutzgebiet beantragt werden. So kann die Wasserqualität erhalten werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, einen Brauchwasserbrunnen zu nutzen. Das Wasser lässt sich gut zum Blumengießen oder Autowaschen verwenden, auch die Toilettenspülung kann damit betrieben werden. Die Wasserqualität muss hierbei nicht überprüft werden. Das Wasser aus dem Brauchbrunnen darf keinesfalls mit der Trinkwasserleitung in Berührung kommen, andere Anforderungen gibt es nicht. Da das Brauchwasser in der Regel kalt verwendet wird, können sich auch keine Bakterien oder Keime verbreiten. Zum Gießen im Garten verwenden viele auch gerne Regenwasser, das in einer Tonne oder Zisterne aufgefangen wird. Es gibt auch Anlagen, die es möglich machen, Regenwasser für Toilettenspülung oder Waschmaschine zu verwenden. Regenwasser hat null Grad Wasserhärte. Mit einer solchen Installation lassen sich also Kalkablagerungen vermeiden.

 

Die Wassergenossenschaft – gemeinsam geht es leichter

Eine abgelegene Siedlung, angewiesen auf die eigenen Hausbrunnen, aber die Wasserqualität stimmt schon länger nicht mehr. In solchen Situationen bietet es sich an, eine Wassergenossenschaft zu gründen. Das Ziel der Genossenschaft ist, die zentrale Wasserversorgung für ein Gebiet herzustellen. Es wird gemeinsam organisiert, die Kosten werden geteilt. In der Regel gibt es für solche Projekte gute Förderungen, die Mitglieder packen gemeinsam an und halten so die individuellen Kosten niedrig. Auch für Vorhaben wie Gewässerregulierungen oder Abwasserbeseitigung bieten sich Genossenschaften an.

 

Wasser sparen entlastet die Versorgungsanlagen nicht

Wie wichtig das kühle Nass ist, wird uns meist dann bewusst, wenn es fehlt. Fließt beispielsweise wegen wichtiger Reparaturen für einige Stunden kein Wasser aus unserer Leitung, schränkt das ziemlich ein. In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Wasserknappheit, Waldbrände und Ernteausfälle. Besonders Südeuropa leidet im Sommer. Wasser zu sparen, ist jedoch nicht unbedingt die passende Vorgehensweise. Nur wenn die Wasserversorger darauf hinweisen, sollte auf das Autowaschen und auf Vollbäder verzichtet werden. Fließt nämlich nicht genug Abwasser durch unsere Rohre, verstopfen diese und beginnen zu stinken. Die einzige Lösung: große Mengen an Trinkwasser durch die Rohre zu pumpen, um sie zu säubern. Der Sparmodus führt also zu weit größerem Wasserverbrauch. In der Natur befindet sich der Rohstoff ohnehin im Kreislauf. Anders als bei Ressourcen wie Erdöl oder Gas kann das Wasser auf der Erde nicht aufgebraucht werden.

Die österreichischen Wasserversorger wissen mit Trockenperioden umzugehen. Auch in besonders heißen Sommern ist die Wasserversorgung sichergestellt. Kleine, lokale Ausfälle könnten dann auftreten, wenn die ganze Siedlung gleichzeitig beschließt, ihre Schwimmbecken im Garten zu befüllen.

“Wasser muss geeignet sein, ohne Gefährdung der menschlichen Gesundheit getrunken oder verwendet zu werden.” Das sagt Paragraph drei der österreichischen Trinkwasserverordnung. Mit 2010 haben die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Wasser auch als Menschenrecht verankert. Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Als Lebensmittel versorgt es uns mit wichtigen Mineralstoffen, verunreinigtes Trinkwasser kann aber Krankheiten auslösen und stellt in manchen Teilen der Erde ein großes Problem dar. Beim Umgang mit unserer wichtigsten Ressource ist Vorsicht geboten.

 

Gesetzliche Anforderungen an Trinkwasser

Was Trinkwasser ist, ist im Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) sowie in der Trinkwasserverordnung (TWV) festgelegt. Es muss klar, kühl sowie geschmacksneutral sein und darf keine krankmachenden Erreger enthalten. Das Wasser, das in Österreich aus der Leitung fließt, erfüllt diese Kriterien. Doch nicht überall in Europa ist das so – in Spanien etwa ist das Leitungswasser in manchen Gegenden nicht zum Verzehr geeignet. Bedeutende Unterschiede gibt es im Ursprung des Wassers. Denn Trinkwasser kann auf verschiedene Weisen gewonnen werden.

Grundwasser, Oberflächenwasser, Niederschlagswasser oder Meerwasser ist die Basis für Trinkwasser. In Österreich wird zum Großteil Grundwasser verwendet. Damit die Qualität des Wassers gewahrt werden kann, müssen alle Versorgungsanlagen mindestens einmal jährlich eine Überprüfung durchführen. Folgende Parameter werden dabei getestet:

  • Nitrat
  • Pestizide
  • pH-Wert (Wasserstoffionenkonzentration)
  • Gesamthärte
  • Carbonathärte
  • Kalium
  • Calcium
  • Magnesium
  • Natrium
  • Chlorid
  • Sulfat

Die Ergebnisse dieser Überprüfungen müssen den Abnehmern mitgeteilt werden. Meist sind die Informationen auf der Wasserrechnung zu finden, oft aber auch etwa in der Gemeindezeitung. Eine Alternative ist die Trinkwasserdatenbank. Hier können Sie online die Messwerte für Ihre Gemeinde erfragen. Falls Grenzwerte überschritten werden, muss dies aber ohnehin den Verbrauchern mitgeteilt werden. Messwerte sind immer nur Momentaufnahmen – wenn heute bei der Messung alles passt, kann es morgen ganz anders aussehen. Zwischen den Messungen der Gemeinde können Sie auch selbst einen Wassertest durchführen. Dieser schafft Abhilfe bei Bedenken zur Wasserqualität. Natürlich liefert ein solcher ebenfalls eine Momentaufnahme, nur regelmäßige Kontrollen können die Wasserqualität auf Dauer sicherstellen.

 

Qualität durch die richtige Aufbereitung

Wird Wasser zur Trinkwassernutzung aus Gewässern entnommen, spricht man von Rohwasser. Hat dieses nicht die passende Güte, muss es aufbereitet werden. Manche Grundwässer werden von mineralischem Gestein so gut gefiltert, dass sie pur an die Verbraucher abgegeben werden können. Oberflächenwasser hingegen ist immer mikrobiell belastet. Es muss aufbereitet und desinfiziert werden. Damit die hygienischen und gesundheitlichen Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllt werden können, muss Wasser meist in irgendeiner Form aufbereitet werden. Am häufigsten wird dabei die Enteisenung und Entmanganung eingesetzt. Weitere gängige Methoden sind:

  • Entsäuerung
  • Langsam- /Schnellfiltration
  • Flockung
  • Aufhärtung
  • Adsorption mit Aktivkohle oder Pulverkohle
  • Dosierung von korrosionshemmenden Stoffen
  • Oxidation
  • Membranfilterung
  • Enthärtung

Die größten Probleme sind somit Fremdstoffe, die ausgefiltert werden müssen, sowie ein unpassender pH-Wert. Der pH-Wert steht im Gleichgewicht zu den härtebildenden Stoffen Calcium und Magnesium. Basisches Wasser mit erhöhtem pH-Wert ist gleichzeitig hart, saures Wasser ist weich. Probleme können im Zusammenhang damit viele auftreten. Weiches Wasser greift Rohre an, löst Schadstoffe aus ihnen und beschleunigt die Bildung von Rost. Hartes Wasser hingegen kann Rohre verstopfen und führt zu den bekannten Kalkablagerungen auf Armaturen und Haushaltsgeräten.

 

Vorsicht bei Hausbrunnen geboten

In Österreich bekommen rund 90 Prozent der Bevölkerung ihr Wasser zentral von den Wasserversorgern. Jeder zehnte Haushalt verfügt aber über einen Hausbrunnen. Wer ein Grundstück erwirbt, dem gehört auch das Grundwasser darunter – andere Voraussetzungen für einen Hausbrunnen gibt es nicht. So wie die zentralen Versorger ihr Wasser laufend prüfen müssen, haben auch Hausbrunnenbesitzer diese Verantwortung. Die Empfehlung des Gesundheitsministeriums lautet, unbedingt in regelmäßigen Abständen eine Wasseranalyse durchführen zu lassen. Die Kontrollen sollten jährlich erfolgen und unbedingt von einer qualifizierten Prüfstelle durchgeführt werden. Auch wenn sich das Wasser optisch und geschmacklich nicht verändert hat, kann eine gefährliche Belastung vorliegen.

 

Leitungswasser überzeugt gegenüber Mineralwasser

Aus Angst vor Keimen und Schadstoffen im Leitungswasser greifen immer mehr Konsumenten zu abgefülltem Mineralwasser. Es ist aber ein Irrglaube, dass dieses gesünder ist. Leitungswasser wird besser kontrolliert als Mineralwasser, es muss auf mehr Fremdstoffe überprüft werden. Einige Belastungen können somit bei Mineralwasser nicht ausgeschlossen werden, schon gar nicht Keime. Weder Leitungs- noch Flaschenwasser muss keimfrei sein, laut Verordnung dürfen aber beide keine krankmachenden Erreger enthalten.

Bedenklich ist, dass viele Mineralwässer in Plastikflaschen verkauft werden. Besonders bei prickelndem Wasser wird es problematisch. In einem Test des österreichischen Magazins „Konsument“ konnte in 21 von 25 Mineralwässern ein erhöhter Gehalt von Acetaldehyd festgestellt werden. Dieser Stoff hat einen „fruchtig-aromatischen“ Geschmack und wurde von der EU auf die Liste der Substanzen mit Verdacht auf krebserregende Wirkung gesetzt. Bei Analysen konnte auch festgestellt werden, dass Mineralwasser oft weniger Mineralstoffe als gewöhnliches Leitungswasser enthält. Wasser aus Flaschen ist in erster Linie erfolgreiches Marketing. Sie könnten einfach Wasser aus Ihrem Hausbrunnen in Flaschen abfüllen und verkaufen, den meisten Mineralwässern würde es in puncto Qualität um nichts nachstehen.

Man bügelt die dunkle Lieblingsbluse, plötzlich tauchen kleine, weiße Flecken auf dem Stoff auf. Schuld daran – das Bügeleisen. Oder genauer gesagt, der Kalk, der sich im Inneren ablagert. Die Lieblingsbluse wandert meist noch einmal in die Wäsche, das Bügeleisen muss entkalkt werden.

 

Entkalkungsmittel oder nicht?

Beim Entkalken des Bügeleisens gibt es prinzipiell drei Herangehensweisen. Die meisten moderneren Modelle verfügen über eine eigene Entkalkungsfunktion und kommen ohne zusätzliche Mittel aus. Bei anderen Geräten braucht es einen Entkalker. Viele schwören auf Essig als bewährtes Hausmittel da dieser zuverlässig den Kalk löst. Manche Hersteller raten aber davon ab, da die enthaltene Säure Bauteile im Inneren des Bügeleisens angreifen kann. Ein Blick in die Gebrauchsanweisung ist ratsam, da beim Entkalken mit Essig womöglich die Garantie erlischt.

Zitronensäure ist ein beliebtes Hausmittel zum Entkalken, für das Bügeleisen ist sie aber gänzlich ungeeignet. Durch Hitze verbindet sie sich mit dem Kalk und kann die Leitungen von Innen verstopfen. Im schlimmsten Fall landet das Bügeleisen danach im Müll. Verwendet man einen chemischen Entkalker aus dem Drogeriemarkt, sollte dieser lieber nicht auf Zitronensäure basieren. Auch hier können sich schwerlösliche Klumpen bilden. Abgesehen davon lösen Universalentkalker aus dem Handel die Ablagerungen zuverlässig. Werfen Sie aber sicherheitshalber dennoch einen Blick in die Gebrauchsanweisung. Besonders bei Bügeleisen mit moderner Entkalkungsfunktion wird von jeglichen Entkalkerlösungen strikt abgeraten.

 

Regelmäßiges Entkalken schont das Bügeleisen

Weiße Kalkflecken auf der gebügelten Wäsche sind das eindeutigste Anzeichen, dass das Gerät entkalkt werden muss. Auch wenn es nicht mehr richtig dampft, kann der Kalk schuld sein. Besser ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Manche Hersteller empfehlen, nach 15 Bügeleinsätzen zu entkalken. Das ist aber nur ein Richtwert. Wie schnell das Gerät verkalkt, hängt mit der Wasserhärte zusammen. Leben Sie in einem Gebiet mit hartem Wasser, muss das Bügeleisen viel öfter enthärtet werden als in Gegenden mit weichem Wasser. Auch bei der Verwendung von destilliertem Wasser entstehen Ablagerungen. Regelmäßiges Entkalken verlängert auch hier die Lebensdauer des Bügeleisens.

Moderne Geräte verfügen meist über eine Entkalkungslampe. Diese meldet sich, wenn sich bereits zu viel Kalk abgelagert hat.

 

Dampfbügeleisen ohne Entkalkungsfunktion

Ein gewöhnliches Bügeleisen ohne Entkalkungsfunktion ist in einigen einfachen Schritten entkalkt. Planen Sie für den Vorgang aber mindestens 45 bis 60 Minuten ein.

 

Bügeleisen mit Entkalkungsfunktion

Die meisten gängigen Modelle verfügen heute über eine Entkalkungsfunktion. Wie diese genau funktioniert, finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Bügeleisens. 

 

Dampfbügelstation entkalken

Dampfbügelstationen enthalten oft einen Kalkkollektor oder eine Kartusche. Kollektoren müssen einfach nur herausgenommen und gereinigt werden. Dafür eignet sich sowohl ein Bad mit einem Hausmittel als auch mit einem chemischen Entkalker. Kalkkartuschen müssen in der Regel ausgetauscht werden. Sind Sie nicht sicher, wie Sie Ihre Dampfbügelstation entkalken müssen? Die Gebrauchsanweisung gibt sicherlich Aufschluss und ist wahrscheinlich auch online zu finden.

 

Möglichkeiten, dem Kalk vorzubeugen

Jedes Bügeleisen verkalkt früher oder später. Es gibt aber einige Tricks, wie Kalkablagerungen hinausgezögert werden können.

Enthärtetes oder gefiltertes Wasser

Verwenden Sie im Haushalt eine Enthärtungsanlage oder einen Wasserfilter, verursacht das Leitungswasser deutlich weniger Ablagerungen in sämtlichen Geräten. Manche Bügeleisenhersteller bieten auch spezielle Filterkannen an. Diese sollen ein optimales Bügelwasser herstellen.

Destilliertes Wasser

Viele verwenden zum Bügeln ausschließlich destilliertes Wasser. Dieses ist demineralisiert und führt somit zu weniger Kalkablagerungen. Manche Hersteller raten aber von destilliertem Wasser ab, da es einen niedrigen pH-Wert hat und somit die metallische Sohle des Bügeleisens angreifen kann.

Bügelwasser

Dabei handelt es sich in der Regel um destilliertes Wasser mit Wäscheduft. In der Theorie ein guter Weg, zwei Fliegen mit einer Klatsche zu schlagen. Manche Hersteller warnen aber, dass die Duftstoffe schlecht für das Gerät sein könnten.

Wasser aus dem Trockner

Sie haben einen Trockner, bei dem Sie das Kondenswasser händisch entleeren müssen? Perfekt! Dieses eignet sich gut zum Bügeln. Einerseits führt es zu weniger Kalkablagerungen, andererseits lässt es die Wäsche zusätzlich duften. Im Trocknerwasser befinden sich aber oft Fusselreste. Damit diese nicht das Bügeleisen verstopfen können, wird das Wasser mit einem einfachen Kaffeefilter gefiltert. Bei Dampfstationen sollte dieses Wasser ausdrücklich nicht verwendet werden.

Egal ob Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Bügeleisen. Haushaltsgeräte, die mit Wasser arbeiten, möchten früher oder später entkalkt werden. Im Handel sind dafür einige chemische Mittel erhältlich. Wie so oft, tun es aber die bewährten Hausmittel der Mutter oder Großmutter genauso. Das Geheimnis, um Kalk los zu werden ist schnell gelüftet – es braucht einfach nur eine Säure. Die meisten Kalkreiniger arbeiten mit Säuren, die Sie vielleicht schon zuhause im Küchenschrank stehen haben und auf jeden Fall einen Entkalkungsversuch wert sind.

 

Wieso sollte man Hausmittel (nicht) verwenden?

Die Verwendung von Hausmitteln hat natürlich einige Vor- und Nachteile. Verzichtet man auf chemische Entkalker, schont das die Umwelt. Die meisten Hausmittel sind biologisch leichter abbaubar, da sie keine zusätzlichen Duft- oder Reinigungsmittel enthalten. Hausmittel sind im Vergleich zu herkömmlichen Entkalkern billiger. Einsparungen machen sich vor allem bei sehr hartem Wasser bemerkbar, da hier der Kalk viel öfter entfernt werden muss. Diese Einsparungen bezahlt man aber vielleicht später teuer. Viele Hersteller von Geräten wie Kaffeemaschinen empfehlen einen bestimmten Entkalker, mit dem sie ihre Geräte getestet haben. Bei der Verwendung von anderen Mitteln erlischt häufig der Garantieanspruch. Entkalken mit Hausmitteln läuft somit immer auf eigene Gefahr.

Problematisch bei Hausmitteln ist, dass die richtige Dosierung nicht klar angegeben werden kann. Chemische Entkalker geben genau an, in welchem Verhältnis das Produkt mit Wasser gemischt werden muss, bei Hausmitteln heißt es meist „learning by doing“. Ein langsames Herantasten an die richtige Dosierung ist ratsam. Im Internet lassen sich leicht einige Anleitungen finden. Wer kein Problem mit Mathematik hat, kann versuchen, das Mischverhältnis an chemische Entkalker anzupassen. Im Handel erhältliche Mittel haben meist einen Säuregehalt von etwa 15% und werden je nach Stärke der Verkalkung mit einem oder zwei Teilen Wasser gemischt. Die Lösung, die in Wasserkocher und Co. landet, hat somit zwischen 5 und 7,5% Säure. Das entspricht etwa dem Säuregehalt einer gewöhnlichen Zitrone. Chemische Mittelchen entkalken aber effektiver, sodass die Säurekonzentration der Hausmittel wahrscheinlich über diesem Wert liegen muss.

 

Welche Hausmittel eignen sich zum Entkalken?

Je nach gewünschter Anwendung und Gerät eignen sich verschiedene Hausmittel verschieden gut.

Zitronensäure

Eines der beliebtesten Mittel zum Entkalken ist Zitronensäure. Sie hinterlässt einen angenehmen Duft, aber keinen lästigen Nebengeschmack. Beachtet werden muss, dass sich die Säure nur zur Kaltentkalkung eignet. Wird sie auf 40°C oder höher erhitzt, kann sie sich mit dem Kalk verbinden und bildet Calciumcitrat. Diese Mischung ist noch schwerer löslich als Kalk und kann Geräte im schlimmsten Fall schwer beschädigen.

Essigsäure

Essigsäure wirkt effektiv, noch stärker ist die konzentrierte Essigessenz. Die Wirksamkeit hat aber auch ihren Nachteil – Kaffeemaschinen sollten nicht mit Essig entkalkt werden, da die Säure empfindliche Schläuche und Gummidichtungen angreifen kann. Störend ist der intensive Geruch, auch geschmacklich kann Essig zurückbleiben. Vorsicht ist auch bei den Dämpfen geboten, diese sollten nicht eingeatmet werden.

Backpulver

Das Allround-Talent aus der Küche löst auch Kalk. Backpulver hat die positive Eigenschaft, dass es Chrom nicht angreift und sich so bestens zur Reinigung verkalkter Chromarmaturen eignet. Beim Erhitzen schäumt es übrigens sehr stark, deshalb sollte man sparsam damit umgehen.

Gebissreiniger oder Aspirin

Auch in Gebissreinigern oder Aspirin ist Säure enthalten. Löst man eine Tablette in Wasser auf, eignet sich die Mischung gut zum Entkalken. Einige Gebissreiniger enthalten aber Geschmacksstoffe wie Minze, die mitunter nur schwierig wieder aus dem Gerät herauszubekommen sind.

Cola

Das beliebte Getränk enthält Phosphorsäure. Cola eignet sich in erster Linie zur Kaltentkalkung. Wird sie etwa im Wasserkocher aufgekocht, kann sich der enthaltene Zucker nämlich einbrennen. Da die Säure schwächer ist als in anderen Hausmitteln, ist es nicht schlecht, Cola über Nacht einwirken zu lassen.

Natron

Als klassischer Entkalker kann Natron nicht gesehen werden. Es handelt sich nämlich nicht um eine Säure, bestehende Kalkablagerungen können damit nicht gelöst werden. Gibt man Natron aber ins Wasser, wirkt es enthärtend und kann Kalkablagerungen vorbeugen. Das kann auch den Geschmack von Tee und Kaffee verbessern. Eine Messerspitze jedes Mal in den vollen Wasserkocher oder den Tank der Kaffeemaschine sollte reichen.

Amidosulfonsäure

Dieses „Hausmittel“ klingt schon sehr chemisch. Ein Hausmittel ist es prinzipiell nicht, da es sich hierbei um den Wirkstoff der meisten chemischen Entkalker handelt. Viele schwören aber darauf, die Säure in Großpackungen im Internet zu bestellen und damit selbst einen Entkalker anzurühren. Das kann durchaus billiger kommen als herkömmliche Entkalker zu kaufen. Um eine umweltschonende Alternative handelt es sich aber nicht.

 

Wie wende ich Hausmittel richtig an?

Bei starken Säuren wie Essigsäure oder Zitronensäure ist Vorsicht beim Entkalken geboten. Tragen Sie Handschuhe und achten Sie darauf, nicht mit der Säure in Berührung zu kommen. Erhitzen Sie die Säure, dürfen Sie die entstehenden Dämpfe nicht einatmen. Kinder sollten keinesfalls mit den Entkalkungsmitteln hantieren.

Überall, wo üblicherweise ein Entkalker oder Reinigungsmittel gegen Kalk verwendet wird, können auch Hausmittel angewendet werden. Trotzdem gibt es bei den einzelnen Gerätschaften einiges zu beachten.

Um eine Waschmaschine zu entkalken, lässt man die Maschine ohne Wäsche mit der Entkalkerlösung laufen. Bei verkalkten Wasserhähnen funktioniert es gut, einfach einen Luftballon oder ein Kondom mit der Lösung zu füllen. Über den Wasserhahn gestülpt kann das Hausmittel nämlich gut einwirken und der Kalk wird gelöst. Teile, die sich abmontieren lassen – wie ein Duschkopf – legt man am besten in ein Bad mit dem Entkalker. Das funktioniert natürlich auch mit größeren Bauteilen wie einem abmontierbaren Boilerbecken oder Toilettenspülkasten. Wichtig ist es, alles nach dem Entkalken gut ab- oder auszuspülen.

Wie bereits erwähnt, muss man sich bei Hausmitteln an die richtige Dosierung langsam herantasten. Beginnen Sie besser mit einer niedrigen Dosis und erhöhen Sie diese bei Bedarf. Eine bereits benutzte Entkalkungslösung können Sie übrigens unproblematisch noch einmal verwenden. Nach einem Entkalkungsvorgang ist die Säure meist noch nicht gesättigt und kann weiteren Kalk lösen.

Eine Umkehrosmoseanlage arbeitet mit einem Prinzip aus der Natur. Als Osmose wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem eine Flüssigkeit durch eine Membran wandert. Am einfachsten lässt sich das anhand eines Beispiels erklären. Vielleicht haben Sie schon einmal bemerkt, dass reife Kirschen am Baum nach einem Regenguss platzen. Schuld daran ist ein Osmosevorgang.

Regenwasser sammelt sich auf der Haut der Kirschen, im Inneren sind sie voller Zuckerwasser. Wasser hat die Eigenschaft, dass es die Konzentration an gelösten Stoffen ausgleichen möchte. Indem es in das Innere der Kirschen wandert, wird die zuckerhaltige Lösung verdünnt und somit dem Regenwasser ähnlicher. Das macht aber die Haut der Kirschen nicht lange mit – sie platzt.

 

Ein natürliches Prinzip für sauberes Wasser

Zur Wasseraufbereitung wird dieses Prinzip umgekehrt, deshalb spricht man auch von einer Umkehrosmose. Während bei der natürlichen Osmose das reinere Regenwasser zum mit Zucker „belasteten“ Wasser fließt, fließt bei der Umkehrosmose das belastete Wasser zum reinen Wasser. Das „verunreinigte“ Wasser muss dabei durch eine feine Membran durch. Im Grunde handelt es sich um einen Filter. Die Poren sind aber so klein, dass nur Wassermoleküle hindurch passen. Sämtliche Fremdstoffe wie Mineralien, Bakterien, Medikamentenrückstände oder Schwermetalle werden ausgefiltert.

So einfach, wie das klingen mag, läuft die Umkehrosmose aber nicht ab. Das Prinzip zwingt das Wasser nämlich, sich entgegen seiner natürlichen Gesetze zu verhalten. „Freiwillig“ findet der Vorgang also nicht statt. Das Wasser muss mit hohem Energieaufwand durch die Membran gepresst werden. Bis die kleinen Wassermoleküle perfekt gereinigt sind, vergeht auch einiges an Zeit. Deshalb wäre es aus energie- und zeitökologischer Sicht nicht sinnvoll, das gesamte Wasser für den Haushalt auf diese Weise aufzubereiten. Meist werden Umkehrosmosegeräte unter der Spüle eingebaut, bei vielen muss ein zweiter Wasserhahn am Waschbecken installiert werden. So wird nur das Wasser zum Trinken und Kochen mittels Umkehrosmose gereinigt. Um technische Gerätschaften wie Waschmaschine oder Boiler vor Kalkablagerungen zu schützen, eignet sich die Methode nicht.

 

Perfekt aufbereitet – in erster Linie aber kein Trinkwasser

Osmosewasser hat ähnliche Eigenschaften wie destilliertes Wasser. Verwendet wird es meist für medizinische oder technische Zwecke. Möchte man das Wasser trinken, muss es erst wieder mit Mineralstoffen angereichert werden. Direkt aus der Umkehrosmoseanlage besteht es wirklich ausschließlich aus Wasserstoff und Sauerstoff, was nicht unbedingt gut für den menschlichen Körper ist. Der pH-Wert des Wassers wird sauer, was neben gesundheitlichen Aspekten auch schlecht für Rohre und Hausinstallationen ist.

Problematisch bei der Umkehrosmose sind die hohen laufenden Kosten. Die ausgefilterten Stoffe müssen mit viel Trinkwasser aus der Anlage gespült werden. Wie viel Abwasser dabei entsteht, hängt natürlich damit zusammen, wie viel ausgefiltert wird. Daumen mal Pi lässt sich aber sagen, dass für einen Liter Osmosewasser etwa drei Liter Trinkwasser zum Spülen benötigt werden. Dazu sind regelmäßige Wartungen notwendig. Die Membran läuft ansonsten Gefahr zu verkeimen. Wird die Anlage nicht richtig in Stand gehalten, können die ausgefilterten Stoffe wieder konzentriert ins Wasser gelangen. Diese Gefahr wird verstärkt, wenn die Anlage über längere Zeit nicht in Betrieb ist. In einem solchen Fall sollte die Membran getauscht werden.

Wer schnell durstig wird, dem könnte eine Umkehrosmoseanlage Nerven rauben. Um einen Liter aufbereitetes Wasser herzustellen, braucht ein durchschnittliches Gerät zwischen fünf und zehn Minuten.

Vor allem beim Hausbau ist es für viele eine Überlegung wert. Wer eine Enthärtungsanlage in den eigenen vier Wänden einbaut, schützt gleich sämtliche Installationen. Ein Haushalt ohne Kalk klingt verlockend. Dusche stundenlang putzen, Kaffeemaschine entkalken oder Ersatzteile für die Waschmaschine kaufen gehört der Vergangenheit an. Solche Effekte versprechen verschiedene Enthärtungsanlagen. Natürlich gibt jede an, die beste zu sein – immerhin muss das Produkt auch verkauft werden. Sachlich betrachtet gibt es jedoch zu jeder Methode gewisse Vor- und Nachteile. Wir haben für Sie das Wichtigste zusammengefasst.

 

Ionentauscher: Die klassische Methode

Sucht man im Internet nach „Enthärtungsanlage“, sind die ersten Ergebnisse Ionentauscher. Die beiden Begriffe werden auch oft synonym verwendet. Wie der Name dieser Anlage schon verrät, wird etwas ausgetauscht. Kalk besteht aus den beiden Mineralien Calcium und Magnesium, genau diese kann der Ionentauscher aus dem Wasser entfernen. Das Innere des Geräts ist mit Kunstharzkugeln gefüllt, in diesen befindet sich Natrium. Fließt Wasser durch, dringen die Calcium- und Magnesiumteilchen in die Kugeln ein und verdrängen dafür Natriumteilchen. Somit wird Calcium und Magnesium einfach durch Natrium ausgetauscht. Nach diesem Vorgang hat das Wasser einen Härtegrad von annähernd null. Für Wasserrohre ist das schlecht – so weiches Wasser wirkt wie eine Säure und zerfrisst Hausinstallationen. Deshalb vermischt man das enthärtete Wasser anschließend wieder mit „normalem“ Wasser. Welche Härte man schlussendlich möchte, lässt sich am Gerät einstellen.

So fließt nur mehr weiches Wasser durch das eigene Zuhause. Der Kalk im Wasser ist aber nicht in jeder Hinsicht schlecht, er gibt nämlich dem Leitungswasser seinen guten Geschmack. Ein feiner Gaumen erkennt das erhöhte Natrium durchaus. Durch unsere moderne Ernährung nehmen wir bereits weit mehr Natrium zu uns, als der Körper braucht. Ob der erhöhte Natriumgehalt problematisch für Sie sein kann, sollten Sie mit Ihrem Arzt abklären.

 

Umkehrosmose: Keine Chance für Fremdstoffe

Die Umkehrosmose ist keine Enthärtungsanlage im klassischen Sinne. Die Geräte entfernen nämlich nicht nur die Härtebildner, sondern alle Fremdstoffe. Wasser, das so aufbereitet wird, ist nicht in erster Linie Trinkwasser. Verwendet wird es in der Regel für medizinische Zwecke, für Laborgeräte etwa, oder auch für technische Gerätschaften wie Gläserspüler und Luftbefeuchter. Die Funktionsweise von Umkehrosmosegeräten ist leicht erklärt. Sie arbeiten mit einer sogenannten halbdurchlässigen Membran, diese lässt nur Wassermoleküle durch. Das funktioniert ähnlich wie ein Kaffeefilter, nur dass die Poren viel kleiner sind und das Wasser nach dem Filtervorgang wirklich komplett gereinigt ist. Möchte man dieses Wasser trinken, muss man es aber erst wieder mit Mineralstoffen anreichern.

Problematisch bei Umkehrosmosegeräten ist der hohe Energieverbrauch. Es braucht viel Kraft, das Wasser durch die feine Membran zu drücken. Möchte man das ganze Wasser im Haushalt auf diese Weise entkalken, wirkt sich das deutlich auf die Stromrechnung aus. Auch steigt der Abwasserverbrauch, da die ausgefilterten Stoffe mit viel Wasser ausgeschwemmt werden müssen und in den Abfluss wandern. Ein Liter dieses gefilterten Wassers ist im Vergleich also sehr teuer.

 

Dosierung: Den Kalk mit seinen eigenen Waffen schlagen

Eine etwas ungewöhnliche Möglichkeit ist die Dosierung. Üblicherweise wird sie nämlich genau für das Gegenteil der Enthärtung eingesetzt. Sehr weiches Wasser ist schlecht für Wasserrohre, da es einen niedrigen pH-Wert hat und sich aggressiv in Metalle fressen kann. Solchem Wasser kann man Polyphosphate zusetzen, diese bilden eine Schutzschicht und versiegeln das Rohr von innen. Bei hartem Wasser tritt ein anderer Effekt auf: die Phosphate lagern sich auf der Oberfläche von Calcium und Magnesium ab und stabilisieren sie damit. Kalkkristalle können nicht mehr zusammenwachsen und lagern sich nicht ab.

Das macht vor allem dort Sinn, wo sich durch Erhitzung schnell feste Ablagerungen bilden, etwa in Heizkesseln. Eine Enthärtung im klassischen Sinne ist die Dosierung aber nicht. Das Wasser ändert nicht seinen Härtegrad, sondern wird stabilisiert.

 

Magnetische Wasseraufbereitung: Die guten Eigenschaften bewahren

Als „alternative“ Möglichkeit der Wasseraufbereitung gilt die Enthärtung mittels Permanentmagneten. Eine Enthärtung im klassischen Sinne ist sie nicht. Magnete entfernen die Härtebildner Calcium und Magnesium nämlich nicht, sondern wandeln ihre Struktur um. Es entstehen neue Winkelstrukturen, sodass sich die Partikel nicht mehr verketten oder fest ablagern können. Der Kalk wird mit dem Wasser ausgespült. Dieser muss aber nicht mehr mit säurehaltigen Reinigungsmitteln weggeschrubbt werden, sondern lässt sich mühelos mit einem weichen Tuch entfernen. Vorteilhaft bei dieser Methode ist, dass die gesunden Mineralien und der bekömmliche Geschmack im Wasser erhalten bleiben. Es braucht dazu keine Chemikalien, die Anlage funktioniert ohne Strom und auch die Wartung ist mit keinen Kosten verbunden.

Magnetische Wasserenthärter stehen oft in Kritik, da klassische Tests die Wirksamkeit nicht nachweisen können. Weil der Kalk ja im Wasser bleibt, kann eine chemische Analyse natürlich keine Ergebnisse zeigen. Anhand von Mikroskopbildern und physikalischen Parametern wie dem pH-Wert oder der elektrischen Leitfähigkeit lässt sich aber eine klare Veränderung des Wassers nachweisen.

 

Elektrolyse: Kalk vom Wasser trennen

Das Wort „Elektrolyse“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „mittels Elektrizität trennen“. Üblicherweise wird durch dieses Verfahren Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Möchte man den Kalk aus dem Wasser holen, wird aber mit einer geringeren Spannung gearbeitet. In das Wasser werden zwei Elektroden gelegt, die ständig umgepolt werden – dadurch lösen sich Kalkkristalle heraus. Diese funktionieren als sogenannte Impfkristalle. Das bedeutet, dass sie eine raue Oberfläche haben, an denen sich weitere Kalkteilchen ablagern. Im Leitungssystem können sie sich aber nicht mehr festsetzen. Wenn sie groß genug sind, werden sie einfach mit dem Wasser ausgespült.

Ähnlich wie bei der magnetischen Aufbereitung, entfernt die Elektrolyse den Kalk nicht aus dem Wasser. Härtetests führen zum selben Ergebnis wie zuvor. Diese Art von Enthärtungsanlage wird nicht oft eingesetzt.

Wieso filtern wir überhaupt Wasser?

Wasser wird schon seit Jahrtausenden gefiltert. Manche meinen, dass bereits in der Bibel erste Wasserfilter vorkommen. Auch viele Nomadenstämme in der Steinzeit filterten ihr Wasser. In unserer modernen westlichen Gesellschaft ist die Ausgangssituation natürlich eine andere. Leitungswasser sollte beste Trinkqualität haben. Für viele Konsumenten reichen die behördlichen Auflagen aber nicht.

 

Ist es notwendig, Wasser zu filtern?

Das muss individuell abgeklärt werden. Haben Sie den Verdacht, dass mit Ihrem Wasser etwas nicht stimmen könnte, machen Sie am besten einen Wassertest. Nur so bekommen Sie eine ausreichende Analyse. Denn auch wenn laut Wasserversorger alles in Ordnung ist, kann verunreinigtes Wasser aus der Leitung fließen. Die Kontrolle der Wasserqualität erfolgt nur direkt beim Wasserwerk. Für das Leitungsnetz bis zu Ihrem Zuhause kann der Wasserversorger keine Garantie übernehmen. Überschreitet das Wasser Grenzwerte, ist Filtern ratsam. Bei manchen Problemen ist das jedoch nur als Übergangslösung sinnvoll. Blei im Trinkwasser kann etwa von alten Rohren kommen, solche sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen unbedingt austauschen.

Besondere Vorsicht ist bei Haushalten mit Kindern geboten – Kinder reagieren auf gewisse Stoffe extremer als Erwachsene. Aus diesem Grund gibt es auch spezielle Wassertests für Babys und Kleinkinder. Die Grenzwerte, die in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind, richten sich außerdem an Erwachsene. Bevor Ihr Kind Leitungswasser trinkt, testen Sie dieses am besten.

Abgesehen von Verunreinigungen gibt es einen zweiten wesentlichen Grund, Wasser zu filtern – den Geschmack. Wasser trinken ist gesund. Damit man es gerne und in ausreichender Menge trinkt, muss es aber gut schmecken. Stört Sie der Geschmack, ist Filtern jedenfalls ratsam und kostengünstiger, als Wasser in Flaschen zu kaufen.

 

Wie funktioniert es?

Möglichkeiten der Wasseraufbereitung gibt es viele, als Wasserfilter gelten prinzipiell zwei davon. Am Bekanntesten sind wohl Tischwasserfilter – meist sind das Kannen. Wenn Sie diese noch nie bei Bekannten gesehen haben, kennen Sie sie vielleicht aus amerikanischen Filmen oder Serien. Glaubt man Hollywood, kommt auf der anderen Seite des Atlantiks niemand ohne einen solchen Filter aus.

Filterkannen funktionieren in der Regel mit Aktivkohle. Das ist poröser Kohlenstoff, der Giftstoffe aufnehmen und binden kann. So werden etwa Chlor, Pflanzenschutzmittel oder Medikamentenrückstände aus dem Wasser entfernt. Was Aktivkohle jedoch nicht kann, ist Kalk oder Schwermetalle wie Blei herausfiltern. Manche Kannen haben deshalb einen Ionenaustauscher eingebaut, der auch den Kalk aus dem Wasser holt. Bei der Verwendung solcher Filter gilt es, vorsichtig zu sein. Aktivkohlekartuschen sollten Sie unbedingt regelmäßig wechseln. Ist der Filter voll, können die ausgefilterten Stoffe nämlich wieder ins Wasser ausgeschwemmt werden. Da die Aktivkohle die meiste Zeit feucht bleibt und löchrig ist, bietet sie ein ideales Milieu für Keime und Bakterien. Auch deshalb ist es wichtig, den Filter regelmäßig zu tauschen. Manchmal ist in den Kartuschen vorbeugend keimtötendes Silber enthalten. Das nützt sich aber ab. Auch bei solchen Filterkartuschen ist regelmäßiges Wechseln unumgänglich.

Als zweite Filtermethode ist die Umkehrosmose bekannt. Diese Anlagen werden meist unter dem Waschbecken eingebaut, oft gibt es zwei Entnahmestellen – einmal für gereinigtes Wasser, einmal für „normales“ Wasser. Die Umkehrosmose kann man sich gut wie einen Kaffeefilter vorstellen, nur mit viel kleineren Poren. So können selbst kleinste Bakterien oder Giftstoffe zurückgehalten werden. Das Problem dabei ist, dass diese Methode sehr viel Energie benötigt. Die Poren sind so klein, dass Wasser nur mit hohem Kraftaufwand und sehr langsam durchkommt. Dafür ist es nach der Filterung wirklich reines Wasser. Um dieses Wasser trinken zu können, müssen Sie es aber erst wieder mit Mineralstoffen versetzen.  Auf diese Art Wasser zu filtern ist aufwendig, außerdem ist die regelmäßige Wartung der Anlage wichtig.

 

Welche Stoffe können herausgefiltert werden?

Das hängt von der gewählten Methode ab. Prinzipiell beseitigt ein Filter schlechte Gerüche und schlechten Geschmack, ebenso Chlor und andere chemische Substanzen. Auch Bakterien, Krankheitserreger und Medikamentenrückstände werden entfernt. Möchten Sie zugleich den Kalkgehalt verringern und Schwermetalle loswerden, hilft eine Umkehrosmoseanlage. Eine solche Anlage ist aber oft zu umständlich. Geht es in erster Linie darum, dem Kalk an den Kragen zu rücken, gibt es auch andere praktikable Methoden.

Aber nicht nur „schlechte“ Stoffe werden herausgefiltert. Unser Trinkwasser ist voll von Mineralstoffen, die lebenswichtig für den menschlichen Körper sind. Experten sind zwar der Ansicht, dass diese nicht zwingend über unser Trinkwasser aufgenommen werden müssen, ein bisschen mehr davon kann allerdings nie schaden.

Schon immer war der Mensch von Wasser fasziniert. Naturereignisse wie Hochwasser oder Dürre bedrohen die menschliche Existenz, gleichzeitig gibt es ohne Wasser kein Leben. In der Mythologie und Naturphilosophie spielt Wasser eine wichtige Rolle. Die alten Römer genossen schon vor mehr als dreitausend Jahren ihre Freizeit in Thermen und bauten prächtige Aquädukte. Aristoteles zählte Wasser neben Feuer, Erde und Luft zu den vier Urelementen. Und auch in der Religion steht es im Mittelpunkt. Wasserquellen werden verehrt, im christlichen Glauben markiert die Taufe die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft, im hinduistischen Glauben bildet das Bad im Fluss Ganges ein wichtiges Ritual.

 

Wasser ist das Lebensmittel Nummer eins

Die Erde ist der blaue Planet. Wasser ist der Grund, warum Leben überhaupt möglich ist. Rund zwei Drittel unseres Planeten sind von Wasser bedeckt, auch der menschliche Körper besteht zum Großteil daraus. Trinken können wir aber nur einen kleinen Anteil des gesamten Wasservorkommens. Lediglich drei Prozent weltweit sind Süßwasser, knapp zwei Drittel davon sind aber Eis und Schnee. Nur 0,3 Prozent der weltweiten Wasservorräte sind als Trinkwasser verfügbar.

Ein durchschnittlicher Erwachsener sollte etwa zwei Liter frisches Wasser täglich trinken. Wasserknappheit ist in Österreich kein Thema. Österreichische Haushalte verbrauchen nur ein Prozent des theoretisch verfügbaren Wassers im Land. Auch wenn die Industrie und Landwirtschaft in diese Rechnung mit aufgenommen werden, macht der Verbrauch nur drei Prozent aus. Mit seinen Wasserressourcen könnte Österreich laut Experten knapp eine halbe Milliarde Menschen mit Trinkwasser versorgen. Das entspricht fast der Bevölkerung der USA und Russland zusammen! Global betrachtet ist Wasser ein knappes Gut. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leiden mindestens einen Monat im Jahr an Wasserknappheit, eine halbe Milliarde Menschen sogar ganzjährig. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist seit 2010 in den Menschenrechten verankert. In einigen Staaten der Erde hat jedoch rund die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Oft fehlt schlichtweg das Geld, um in ein umfangreiches Wasserversorgungsnetz zu investieren.

 

Wasser ist kostbar

Die Qualität unseres Wassers ist wichtig. Um diese wichtige Ressource zu erhalten, müssen wir gewissenhaft damit umgehen. Da sich Wasser ständig im Kreislauf befindet, nimmt es viele Stoffe aus der Luft und dem Boden auf. Das ist wie ein direktes Feedback von Mutter Erde an uns: Wenn wir nicht sorgsam auf unsere Umwelt achten, zahlen wir den Preis dafür mit verschmutztem Trinkwasser. Ammonium, Uran oder Bakterien sind Anzeichen für solche Belastungen. Besonders Hausbrunnenbesitzer sollten regelmäßig mit einem Wassertest die Qualität des kühlen Nass überprüfen. Bezieht man sein Wasser von einem öffentlichen Wasserversorger, ist dieser prinzipiell dafür verantwortlich. Selbst einen Test durchzuführen kann aber nicht schaden, manchen entscheiden sich auch für eine Filteranlage oder Enthärtungsanlage. Verständlich, dass man den lebenswichtigen Stoff auf die beste Art und Weise nutzen möchte.

 

Wozu wir unser Wasser verwenden

Kochen, duschen, Blumen gießen: Wir alle verwenden täglich Wasser, ohne großartig darüber nachzudenken. Jeder Österreicher verbraucht jeden Tag etwa 130 Liter Wasser. In den letzten Jahrzehnten ist der Wasserverbrauch kontinuierlich gesunken. Verantwortlich dafür ist ein erhöhtes Umweltbewusstsein der Konsumenten, aber auch fortschrittliche Technologien. Moderne Geräte versuchen, möglichst wassersparend zu arbeiten. Der durchschnittliche Wasserverbrauch setzt sich folgendermaßen zusammen:

Während Gerätschaften wie Geschirrspüler und Waschmaschine schon sehr wassersparend sind, könnte an der Technik von Dusche oder WC-Spülung noch gearbeitet werden. Wir Österreicher sind im internationalen Vergleich recht sparsam im Umgang mit Wasser. In unserem Nachbarland Italien wird rund doppelt so viel verbraucht, in der Millionenstadt Dubai sind es gar 500 Liter pro Kopf und Tag. Das mag bestimmt auch mit dem gemäßigten Klima bei uns zusammenhängen. Ein internationaler Vergleich der Grundwasserentnahme verdeutlicht das.

 

Einzigartige Eigenschaften des Wassers

Wasser fasziniert zu Recht. Kein anderer Stoff ist einerseits so selbstverständlich und gibt andererseits so viele Rätsel auf. Wir kennen und schätzen Wasser in allen seinen Aggregatzuständen. In flüssiger Form plätschert es in Flüssen und Bächen, ruht in großen Seen oder legt das Meer in sanfte Wellen. Die Sonne lässt es verdampfen. Kleine Tröpfchen steigen in der Luft auf, befeuchten sie, bilden Wolken oder Nebel. Werden die Wassertröpfchen groß genug, fallen sie als Niederschläge zurück zur Erde. Ob es Regen, Hagel oder Schnee ist, hängt von der Temperatur ab. In seiner festen Form bedeckt Wasser den Nord- und Südpol und zuckert im Winter unsere Häuser, Bäume und Straßen an. Diesen Kreislauf des Wassers finden wir schon im Kindesalter spannend.

Wasser ist Lebensraum. Wir kennen zahlreiche Fische und andere Wasserbewohner, die sich eindrucksvoll an die verschiedensten Bedingungen angepasst haben. In den tiefsten Schluchten der Meere verstecken sich aber noch unbekannte Überlebenskünstler, die wir mit unseren aktuellen Technologien noch nicht erforschen können. Wasser ist ein hervorragendes Transportmittel. Und zwar in jeder Hinsicht: Im menschlichen Körper bestehen Blut und Lymphe fast ausschließlich aus Wasser und versorgen alle Zellen mit den für sie lebensnotwendigen Stoffen. In der Natur kann Wasser das Transportmittel für Pollen sein und so Blüten bestäuben. Aber auch in der Industrie und im Tourismus erfüllt Wasser einen wichtigen Zweck, können doch Güter oder Passagiere auf diese Art bequem befördert werden.

Am schwersten ist Wasser bei vier Grad Celsius. Das ist auch der Grund, warum ein Teich im Winter von oben nach unten zufriert – Eis schwimmt auf dem Wasser. Sowohl der Schmelzpunkt als auch die benötigte Temperatur zur Verdampfung sind sehr hoch. Keine Flüssigkeit hat eine höhere Oberflächenspannung. Somit kann Wasser in Textilien oder Pflanzen entgegen der Schwerkraft von unten nach oben wandern. Für diese Besonderheiten wird ein chemisches Phänomen verantwortlich gemacht – sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen. Das sind besonders starke Bindungen zwischen kleinen Wasserteilchen.

Das Prinzip des Ionenaustauschers ist ein chemisches: Dem Wasser wird ein Stoff entzogen und ein anderer beigegeben. Kalk im Wasser besteht aus Calcium und Magnesium. Ionenaustauscher gehen so vor, dass sie Calcium im Wasser durch Natrium ersetzen. Wie das genau funktioniert, haben wir uns angesehen.

 

Das technische Prinzip hinter dem Ionenaustauschverfahren

Ein Ionentauscher kann Teilchen gleicher Ladung untereinander austauschen. Calcium und Magnesium sind positiv geladen und können somit durch einen anderen positiv geladenen Stoff ersetzt werden. Im Ionentauscher fließt das Wasser durch einen Behälter mit winzigen Kunstharzkugeln. Diese Kügelchen sind voller Natriumionen. Beim Durchfließen des Wassers findet der Austausch statt: Jeweils ein Calcium- und Magnesiumion gelangen in die Kugeln und verdrängen zugleich zwei Natriumionen. Das Natrium gelangt ins Wasser, dafür sind die Härtebildner Calcium und Magnesium weg.

Das Wasser, das nach dem Ionentauscher aus der Leitung fließt, hat etwa null Grad deutsche Härte. Kein Wunder – es enthält ja kein Calcium und Magnesium mehr. So weiches Wasser ist aber auch problematisch, da es schnell Rohre beschädigt und sich Seife so gut wie gar nicht mehr abwaschen lässt. Deshalb muss das enthärtete Wasser mit nicht enthärtetem Wasser vermischt werden. Für Wasser als Lebensmittel ist ein Härtegrad von 8,4 Grad deutsche Härte vorgesehen, über ein Ventil lässt sich dieser Wert leicht einstellen. Über die Jahre kann sich die Härte des Leitungswassers aber verändern – diese Einstellung muss auch laufend überprüft werden. Zum Teil mischt man dem enthärteten Wasser noch Phosphate bei. Diese schützen verzinkte Rohre.

 

Abwasser, Salz und Wartung – laufende Kosten beim Ionentauscher

Wenn Wasser ohne Calcium und Magnesium aus der Leitung fließt, müssen diese Mineralien natürlich auch irgendwo landen. Das wird über das Abwasser geregelt, die unerwünschten Stoffe werden einfach ausgespült. Die dafür benötigte Abwassermenge hängt damit zusammen, wie hart das Wasser ursprünglich war. Wie teuer das auf lange Sicht ist, lässt sich also pauschal nicht sagen, vernachlässigbar sind diese Kosten aber nicht.

Ein bedeutender Kostenpunkt ist die Regeneration des Ionentauschers. Irgendwann ist das ganze Natrium aus den Kunstharzkugeln herausgespült und diese nehmen kein weiteres Calcium und Magnesium mehr auf. Dann muss Kochsalz nachgefüllt werden. Dieses setzt sich zusammen aus Natrium und Chlorid. Wird das Kunstharz damit gespült, wird das Calcium und Magnesium aus den Kugeln verdrängt. Diese reichern sich dafür wieder mit Natrium an. Während der Regeneration können Sie das Wasser aus dem Ionenaustauscher nicht trinken, über ein zweites Ventil fließt dann normales, nicht enthärtetes Wasser aus der Leitung. Die meisten Enthärtungsanlagen spülen das Kunstharz automatisch mit der Salzlösung, Sie müssen nur darauf achten, laufend genug Kochsalz nachzufüllen.

Einmal im Jahr sollte Fachpersonal den Ionenaustauscher warten. Dabei wenden Sie sich an Ihren Installateur oder an die Firma, bei der Sie das Gerät erworben haben. Selbst sollten Sie beim Nachfüllen des Regenerationssalzes Ausschau halten nach Verunreinigungen oder Pilzwachstum.

 

Was spricht für und gegen einen Ionenaustauscher?

Ionenaustauscher arbeiten effizient. Die Wasserhärte kann genau geregelt werden und Problemen im Haushalt wie verkalkten Duschköpfen oder einem hohen Waschmittelverbrauch wird gekonnt entgegengewirkt.

Problematisch bei Ionentauschern kann das Natrium werden, das dem Wasser zugesetzt wird. Natrium ist an und für sich ein lebenswichtiger Stoff für den menschlichen Körper. Allerdings nehmen wir davon bereits viel zu viel zu uns. Alleine durch unsere Nahrung konsumieren wir im Schnitt das dreißigfache der benötigten Menge – und das Tag für Tag. Wie schlimm das zusätzliche Natrium wirklich ist, darüber scheiden sich die Geister. Wer auf eine natriumarme Nahrung achten muss, sollte die Verwendung eines solchen Geräts jedenfalls mit einem Arzt klären.

Verglichen mit anderen Enthärtungsanlagen sind die laufenden Kosten relativ hoch. Die Wartung und das Nachfüllen des Salzes sind aber sehr wichtig. Wer hier nicht sorgfältig handelt, riskiert eine Verkeimung. Eine solche wird auch begünstigt, wenn das Gerät an einem warmen Ort steht, etwa im Heizraum. Deshalb schadet es nicht, die Wasserqualität und die Bakterienzahl von Zeit zu Zeit testen zu lassen.

Wieso sollte man Wasser enthärten?

Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Um Geld, Mühe und Zeit zu sparen! Hartes Wasser verursacht einige Probleme im Haushalt. Sie ärgern sich bereits über ständig verkalkte Wasserkocher, lästiges Putzen und faden Kaffeegeschmack? Wenn über die Wasserleitung hartes Wasser in Ihr Zuhause kommt, können im schlimmsten Fall sogar Rohre verstopfen und Heizstäbe kaputt werden. Hartes Wasser kann außerdem Hautprobleme verursachen oder verschlimmern, für Haustiere zum Problem werden oder Ihren Pflanzen zusetzen. Besonders in Haushalten mit Kindern spielt die Wasserqualität eine große Rolle. Der Körper der Kleinen kommt noch nicht so gut mit Schadstoffen zurecht und reagiert deshalb besonders empfindlich.

Wasser zu enthärten schafft Abhilfe. Aufgrund der Auswirkungen von Kalk fordert eine ÖNORM sogar rund 20 Prozent der österreichischen Haushalte zur Enthärtung auf. Das betrifft alle, deren Wasser einen Härtegrad von über 18°dH (deutscher Härte) aufweist. Aber auch wenn das Wasser weniger hart ist, kann eine Enthärtung durchaus sinnvoll sein. Mit weichem Wasser fallen weit weniger Kosten für Reparaturen und Reinigung von Geräten an. Beim Waschen und Putzen werden nur mehr geringe Mengen Reinigungsmittel benötigt. Auch wenn eine Enthärtungsanlage nicht billig ist, rentieren sich die Kosten schnell.

 

Wie wird Wasser überhaupt hart?

Im Haushalt ist kalkhaltiges Wasser vor allem dort ein Problem, wo man es erhitzt. Ab 60 Grad Celsius fällt der Kalk aus. Das bedeutet, dass er sich aus dem Wasser löst und an Oberflächen absetzt. So entstehen verkalkte Wasserkocher, Flocken auf dem Tee oder hartnäckige Ablagerungen. Auch beim Verdunsten bleibt der Kalk zurück. Fleckige Duschwände und Spuren an Waschbecken sind die besten Beispiele dafür.

Wasser wird hart durch die Mineralien, die darin gelöst sind. Die sogenannte Gesamthärte setzt sich zusammen aus Calcium und Magnesium. Diese Mineralien kommen aus kalkhaltigem Gestein in unser Wasser. Fließt Regenwasser durch die Erdschichten, reichert es sich mit Mineralien an – das Grundwasser wird kalkhaltig. Natürlich ist aber nicht jedes Wasser gleich hart, unterschieden wird zwischen verschiedenen Wasserhärtegraden.

 

Wann sollte man Wasser enthärten?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine mittlere Wasserhärte werden manche noch nicht als störend empfinden, andere sehr wohl. Als ersten Anhaltspunkt haben wir Ihnen weiter oben schon 18°dH genannt. Ab dieser Wasserhärte wird per ÖNORM zur Enthärtung aufgefordert. Am besten finden Sie zuerst Ihren eigenen Wasserhärtegrad heraus, ordnen diesen entsprechend ein und entscheiden für sich selbst, ob Sie eine Enthärtungsanlage testen möchten. Bei Zweifeln lassen Sie sich am besten von Fachpersonal beraten.

 

Was bringt eine Enthärtung?

Entscheidet man sich für eine Enthärtungstechnologie, ändert sich vieles. Enthärtetes Wasser fühlt sich spürbar weicher an. Kalk gibt dem Wasser zwar Geschmack, wenn der Tee aber nach Kreide schmeckt, lässt sich über guten Geschmack nicht mehr streiten. Weiches Wasser löst Seife und Reinigungsmittel besser. Das bedeutet, dass Sie Ihren Waschmittelverbrauch deutlich reduzieren können und auch beim Hände waschen oder Geschirrspülen fortan mit weniger auskommen. Eine Enthärtung kann unschöne Kalkablagerungen verhindern oder deutlich reduzieren. Dadurch fällt das Putzen von Bad und Küche um einiges leichter.

Eine Enthärtung kann aber nicht mit einem Filterverfahren gleichgesetzt werden. Per Definition werden bei der Enthärtung nur die Härtebildner Calcium und Magnesium entfernt oder verändert. Bei Filterverfahren verschwinden diese beiden Mineralien ebenfalls aus dem Wasser, mit ihnen meist aber noch einige andere Stoffe.

Wichtig bei der Enthärtung ist, es nicht zu übertreiben. Mit dem Kalkgehalt im Wasser hängt nämlich auch der pH-Wert zusammen. Entfernt man Kalk, sinkt automatisch der pH-Wert. Wasser wird damit in leichtem Ausmaß zu einer Säure. Pumpt man Wasser mit einem zu niedrigen pH-Wert durch Leitungsrohre, greift es diese an und kann gesundheitsgefährdende Stoffe daraus lösen. Das ist nicht nur problematisch für die Rohre selbst, sondern kann Ihr Wasser erst recht wieder verschmutzen. Für Trinkwasser wird deshalb im Lebensmittelbuch des Bundesministeriums für Gesundheit eine Mindesthärte von 8,4 Grad deutscher Härte verlangt.

 

Wie wird Wasser enthärtet?

Den Härtegrad des Wassers können Sie auf verschiedene Weisen verändern. Prinzipiell gibt es die Möglichkeit, Calcium und Magnesium aus dem Wasser zu entfernen oder die Struktur des Kalkes zu verändern.

Chemische Varianten

Die beliebteste und verbreitetste Variante zur chemischen Enthärtung ist der Ionenaustauscher. Vielleicht haben Sie einen solchen sogar schon zu Hause – diese Geräte sind nämlich standardmäßig in Geschirrspülern eingebaut. In Ionenaustauschern findet sich ein Behälter mit Kunstharz, der mit Kochsalz beladen ist. Fließt Wasser durch, findet der Austausch statt. Calcium wird aus dem Wasser genommen und im Kunstharz gebunden, dafür gelangt Natrium ins Wasser. Natrium ist prinzipiell lebenswichtig für den menschlichen Körper, in unserer modernen Gesellschaft nehmen wir allerdings durch unsere Nahrung bereits viel zu viel davon auf. Das Ionenaustauschverfahren ist kostspielig, da das Gerät oft gewartet werden muss. Außerdem produziert das Verfahren viel Abwasser.

Eine andere Methode ist es, Wasser durch Zugabe einer chemischen Lösung zu enthärten. Für Trinkwasser ist das verständlicherweise nicht geeignet. Solche chemischen Enthärter finden sich bereits in den meisten Waschmitteln, damit sie ihre Reinigungswirkung besser entfalten. Auch werden eigene Enthärter etwa für Waschmaschinen angeboten.

Physikalische Varianten

Eine Strukturveränderung erfährt der Kalk bei Geräten mit Permanentmagneten oder elektrischen Feldern. Diese verändern den Kalk so, dass er keine festen Ablagerungen mehr bilden kann. Das reduziert Kalkablagerungen. Da Calcium und Magnesium aber im Wasser bleiben, geht der gute Geschmack nicht verloren. Neue Kalkablagerungen können Sie so einfach wie Kreidestaub von einer Tafel abwischen. Der Nachteil dieser Geräte ist, dass die Wirkung nur eine gewisse Zeit lang hält. Steht Wasser über einen Zeitraum von 48 Stunden – etwa in der Kaffeemaschine – können sich erst wieder Ablagerungen bilden.

Eher im technischen Bereich kommt die Destillation zur Anwendung. Dabei wird Wasser gekocht und der aufsteigende Dampf abgekühlt. Das entstandene Kondenswasser ist frei von jeglichen Fremdstoffen, besteht also nur mehr aus H2O. Aus der Schule kennen Sie vielleicht noch die Warnungen des Chemielehrers, dass das Trinken von destilliertem Wasser Zellen platzen lässt und tödlich sein kann. Diese Wirkung ist umstritten. Einige Menschen schwören sogar auf die gesundheitliche Wirkung von destilliertem Wasser und trinken nichts Anderes. Experten warnen jedoch, destilliertem Wasser vor dem Trinken unbedingt Mineralien zuzusetzen. Diese Methode ist sehr zeitaufwändig und mit einem äußerst hohen Energieverbrauch verbunden.

Ein ähnlich „leeres“ Wasser wie bei der Destillation erhält man mit Umkehrosmose. Hier handelt es sich im Prinzip um ein Filterverfahren. Das Wasser wird nur mit dem Leitungsdruck durch eine halbdurchlässige Membran gedrückt. Da Wassermoleküle kleiner sind als Mineralien und Schadstoffe, bleibt nach der Membran nur reines Wasser zurück. Problematisch bei dieser Methode ist, dass die ausgefilterten Stoffe wieder ausgespült werden müssen. Für einen Liter Osmosewasser müssen Sie vier Liter Abwasser rechnen. Auch dieses Wasser findet in erster Linie im technischen Bereich Anwendung. Vor dem Trinken sollten Sie es laut Experten mit Mineralstoffen anreichern.

 

Kann man Wasser enthärten ohne Chemie und Salz?

Die Antwort lautet ja! Wie Sie sehen, gibt es einige physikalische Enthärtungsanlagen, die ganz ohne Chemie und Salz arbeiten. Wer umweltbewusst enthärten möchte, findet hier schonende und nachhaltige Varianten. Bei der Wahl einer Enthärtungsanlage sollten Sie aber immer auch an Ihren eigenen Verbrauch denken und wofür genau Sie das kalkfreie Wasser benötigen. Je nachdem wie viel Wasser Sie enthärten, kommt mehr oder weniger Abwasser zusammen. Auch die Wartungsintervalle hängen von der Menge des enthärteten Wassers ab.

 

Welche Möglichkeiten gibt es Wasser in der Mietwohnung zu enthärten?

Viele Enthärtungsanlagen richten sich in erster Linie an Hausbesitzer. Wer in einer Mietwohnung wohnt, kann im Normalfall kein Gerät an der Hauptwasserleitung installieren und muss Veränderungen zuerst mit dem Vermieter abklären. Deshalb gibt es kleine Geräte, die Sie entweder direkt am Wasserhahn anbringen oder als Filterkannen am Esstisch stehen haben. Solche Enthärter eignen sich auch bestens zum Ausprobieren, oder wenn Sie das Wasser nicht im ganzen Haushalt enthärten möchten.