Die wichtigsten Fragen zum Thema Wasser testen

Wasser ist mehr als H20. Essenzielle Mineralien sind in unserem Trinkwasser gelöst und machen es zu unserem wichtigsten Lebensmittel. Die Konzentration von Stoffen wie Kalzium, Magnesium, Natrium oder Kalium wird laufend kontrolliert und sagt viel über die Qualität des Wassers aus. Zuständig für Kontrollen sind die jeweiligen Wasserversorger. Aber auch wenn diese noch so gewissenhaft ihrer Tätigkeit nachgehen und nur einwandfreies Wasser in Umlauf bringen, können sie nicht garantieren, dass das Wasser auch in bester Qualität aus der Leitung fließt.

 

Wieso sollte ich mein Wasser testen?

Für die Wasserqualität zuhause sind letztendlich die Konsumenten selbst verantwortlich. Durch Hausleitungen und Armaturen können Stoffe wie Blei, Eisen, Kupfer, Nickel oder Zink in das Wasser gelangen. Wenn Wasser lange steht, steigt die Keimgefahr. Das klingt zurecht beunruhigend. Besonders bei Säuglingen, Kindern, Schwangeren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann das schnell zu Problemen führen.

Verunreinigungen müssen nicht unbedingt auffallen. Trinkwasser kann normal aussehen, riechen und schmecken und dennoch stark belastet sein. Wenn sich das Wasser verfärbt, schlecht riecht oder nicht mehr gut schmeckt, besteht selbstverständlich dringender Handlungsbedarf. In beiden Fällen muss das Problem aber erst ausfindig gemacht werden. Ein Wassertest zeigt, ob Wasser so unbedenklich ist, wie es aussieht oder wo die Ursache für Verunreinigungen liegt.

 

Welche Möglichkeiten gibt es, Trinkwasser zu testen?

Wer sein Wasser testen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Eine grobe Einschätzung können Sie selbst durchführen, für eine umfangreiche wissenschaftliche Analyse schicken Sie Ihr Wasser ins Labor.

Selber testen

Der Name ist Programm: Selbsttests können Sie selbst zu Hause durchführen. In Apotheken und Drogeriemärkten gibt es beispielsweise Teststreifen zur Messung der Gesamthärte oder des pH-Wertes. Online sind Testsets für Stoffe wie Blei, Nitrat, Nitrit oder Pestizide erhältlich. Die Genauigkeit dieser Tests ist jedoch umstritten. Auch Bakterien im Wasser können mithilfe von Selbsttests ermittelt werden, das Ergebnis liefert jedoch nur, ob Bakterien vorhanden sind und nicht in welcher Zahl.

Experten sehen darin nur eine Schnelleinschätzug. Eine Laboranalyse können Selbsttests nicht ersetzen.

Testen lassen

Höchstmögliche Genauigkeit liefern Labortests. In der Regel laufen diese so ab, dass Sie in ein Probefläschchen Wasser einfüllen und es an das Labor schicken. Getestet werden sowohl chemische Richtwerte als auch physikalische Parameter, außerdem kann eine genaue Aussage über vorhandene Bakterien und die Keimzahl getroffen werden. Die Auswertung kommt nach einigen Tagen per Post oder per Mail. Viele Institute liefern zusätzlich zu den genauen Werten eine konsumentenfreundliche Interpretation der Ergebnisse.

Sonderfall Wasserhärtetest

Mit Kalkablagerungen im Haushalt haben Sie bestimmt schon einmal zu kämpfen gehabt. Ausschlaggebend hierfür ist die Wasserhärte. Um gezielt gegen den Kalk vorgehen zu können, sollten Sie den Härtegrad Ihres Wassers kennen.

 

Wie finde ich den richtigen Wassertest?

Wassertest ist nicht gleich Wassertest. Verschiedene Tests decken verschiedene Parameter ab. Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen. Labortests sind meist schon so zusammengestellt, dass sie für eine bestimmte Problemsituation passen. Wenn Sie schon einen Verdacht haben, was mit Ihrem Wasser nicht stimmen könnte, steigen Sie so vermutlich am besten aus.

Renommierte Testinstitute bieten in der Regel in erster Linie einen Basistest an. Dieser beinhaltet die wichtigsten Testkategorien und passt für die meisten Situationen. Wohnen Babys oder Kleinkinder im Haushalt, ist ein Wassertest Baby sinnvoll. Ein solcher nimmt Rücksicht auf die Ansprüche Ihrer Kinder. Auch das Bakterienvorkommen können Sie mit einem eigenen Test ermitteln. Für Hausbrunnenbesitzer werden meist eigene Brunnentests angeboten. Auf diese Weise wird ausführlich die Qualität des Brunnenwassers untersucht.

 

Mit welchen Maßnahmen reagiere ich auf mein Ergebnis?

Die richtige Interpretation ist mindestens genauso wichtig wie eine gewissenhafte Analyse. Ein großes Problem in vielen österreichischen Haushalten ist die Wasserhärte. Mit einer Enthärtungsanlage sparen Sie sich lästiges Entkalken und Putzen. Kalk im Wasser ist aber verantwortlich für guten Geschmack – deshalb gibt es bereits Verfahren, die den Geschmack nicht verändern.

Schwermetalle sind oft auf die verwendeten Materialien im Haus zurückzuführen. Alte Leitungen aus Blei oder Kupfer sollten dringend ausgetauscht werden. Stammen die unliebsamen Stoffe nicht aus den Rohren, helfen Filteranlagen. Je nach Ihren Bedürfnissen gibt es verschiedene Verfahren. Auch andere ungewollte Stoffe wie Salze werden aus dem Wasser entfernt, gleichzeitig gehen aber oft auch gesunde Mineralien verloren. Bei einem Bakterienbefall muss Wasser entkeimt werden, oft wird in solchen Fällen zum Abkochen des Wassers geraten. Das hilft natürlich nur kurzfristig. Handelt es sich um keinen einmaligen Befall, sollten Sie die gesamte Anlage gründlich spülen und desinfizieren.