Das macht kalkhaltiges Wasser mit unserer Haut

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Unsere Haut ist unser größtes Organ. Sie reguliert die Körpertemperatur und verteidigt uns gegen Bakterien und Viren. Täglich kommt sie mit Wasser in Berührung – beim Händewaschen, Duschen und auch beim Wohnungsputz. Vielleicht ist Ihnen im Urlaub die Haut schon einmal ganz anders vorgekommen. Sie spannt vielleicht, wird schuppig oder rot. Vielleicht haben Sie aber auch Verbesserungen bemerkt und konnten auf Feuchtigkeitscreme und Co. verzichten. Wieso das so ist? Die Antwort liegt in der Wasserhärte.

 

Was bedeutet hartes Wasser für die Körperpflege?

Hartes oder kalkhaltiges Wasser hat einen hohen Mineralgehalt. Es sind die Mineralien Calcium und Magnesium, die für den Wasserhärtegrad verantwortlich sind. Zum Trinken sind diese Zusatzstoffe gesund. Wer hartes Wasser zuhause hat, ärgert sich aber gewiss über verkalkte Flächen im Bad und in der Küche. Kalk sieht nicht nur unappetitlich aus, sondern kann Geräte wie Kaffeemaschine oder Bügeleisen sogar schwer beschädigen. Wie kalkhaltig das Trinkwasser ist, ist von Ort zu Ort unterschiedlich. In unserer Kategorie Wasser testen erfahren Sie, wie Sie die Wasserhärte herausfinden.

So wie sich Mineralien im Wasserkocher oder auf den Badfliesen ablagern, können sie auch auf der Haut zurückbleiben. Manche Menschen bemerken den Unterschied zwischen weichem und hartem Wasser gar nicht, andere reagieren sehr stark darauf. Allgemein treten bei weichem Wasser aber seltener Probleme auf. Da nur wenig Mineralstoffe enthalten sind, fühlt es sich für die Haut weicher an. Ungesund ist hartes Wasser aber prinzipiell nicht.

 

Kalkhaltiges Wasser und unsere Haut: Diese Probleme gibt es

Auch wenn jede Haut anders reagiert, gibt es ein paar typische Auswirkungen von hartem Wasser. Ist die Haut nicht an den Kalk gewöhnt, spannt und juckt sie meist. Solche Erfahrungen haben Sie vielleicht schon im Urlaub oder nach einem Umzug gemacht. Bei hartem Wasser steigt auch der Seifenverbrauch. Die Mineralien im Wasser verbinden sich mit den Reinigungsstoffen im Duschgel oder Shampoo und neutralisieren es zum Teil. Das erkennen Sie daran, dass es nicht mehr so gut schäumt. Somit benötigen wir automatisch mehr, um Haut und Haare sauber zu bekommen.

Unsere Haut hat eine Schutzbarriere. Sie wirkt rückfettend und soll das Austrocknen verhindern. Die Mineralstoffe im harten Wasser greifen diese Barriere an und verursachen bei vielen Menschen Probleme mit trockener Haut. Zugleich kann der Kalk schuld sein an Hautunreinheiten. Mineralien und Produktrückstände verstopfen die Poren, Mitesser und Pickel sind die Folge.

 

Studie zeigt: Kalk fördert Ekzeme

Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich. Eine Studie von Wissenschaftlern der Nottingham-Universität konnte feststellen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Kalk und Ekzemen besteht. Bei Kindern mit Neurodermitis wurden medizinische Wasserenthärter im Haushalt installiert. Nach einigen Wochen konnte beobachtet werden, dass sich Ekzeme dadurch deutlich lindern. So sind nicht immer Medikamente notwendig, um Hautkrankheiten zu lindern.

Auch andere Studien kommen zum Ergebnis, dass Neurodermitis in Regionen mit hartem Wasser öfter auftritt. Dazu muss man nur in den Apotheken nachfragen. In Gegenden mit kalkhaltigem Wasser werden weit mehr Produkte gegen Ekzeme verkauft. Forscher sehen hier einen direkten Zusammenhang.

 

Lösungen gegen Kalk – holen Sie sich Wellnessgefühl in Ihr Badezimmer

Wenn sich Ihre Haut so verkalkt anfühlt, wie die Wände Ihrer Dusche aussehen, ist eine Enthärtungsanlage die einzige zuverlässige Lösung. Solche Geräte gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Sie können sich für einen Enthärter entscheiden, der nur in der Dusche installiert wird, oder gleich eine Anlage für das gesamte Haus anschaffen.

Abhilfe können auch bestimmte Pflegeprodukte schaffen. Spezielle Cremes bekämpfen Juckreiz und Trockenheit. Bei Problemen mit Akne oder trockener Gesichtshaut können womöglich Reinigungswasser helfen. Sie reinigen die Haut ausreichend, sodass Sie kein Leitungswasser an Ihre Haut lassen müssen. Alternativ hilft es vielleicht auch, das Gesicht mit gefiltertem oder destilliertem Wasser zu waschen. Treten Probleme vorwiegend im Urlaub auf, ist es sinnvoll, dort mit mineralarmen Wasser aus der Flasche das Gesicht zu waschen.

Wenn Sie sich entschließen, auf enthärtetes oder gefiltertes Wasser umzusteigen, werden Sie einige Veränderungen bemerken. Die Haut wird sich nach dem Waschen mitunter etwas „fettig“ anfühlen. Keine Sorge, das ist ganz normal und Ihre Haut wird auch wirklich sauber. Sie spüren nur – vermutlich zum ersten Mal – die natürliche Hautbarriere! Um sicher zu gehen, dass Ihr Hautproblem wirklich mit dem Leitungswasser zusammenhängt, fragen Sie am besten einen Arzt. Hautärzte können Ihnen zuverlässige Tipps für Ihre persönliche Situation geben.